Hundegeschichten für Kinder
- Kleo
- 28. März
- 4 Min. Lesezeit
Hundegeschichten für Kinder zum Vorlesen, Selberlesen oder als Gutenachtgeschichte
Bärli und der Osterhase
Der kleine Aussie Bärli lebte mit seiner Hunde- und Menschenfamilie auf einem Bauernhof, auf dem es immer etwas Spannendes zu entdecken gab. Heute hatte sich der kleine Welpe vorgenommen, mit seiner pelzigen Schwester, Sternchen, die große Wiese und den nahegelegenen Bach zu erkunden.
Gleich nach Sonnenaufgang tappten die beiden Fellnasen los. Überall duftete es herrlich nach Frühlingsblumen, die zu dieser Jahreszeit zum Leben erwachten. Bärli schnupperte gerade intensiv an einem gelben Osterglöckchen, als er im Gras etwas buntes Rundes entdeckte. Er stupste es mit seiner Nase sanft an und tippte mit seinen Pfötchen abwechselnd auf das runde Ding. Es gefiel dem Kleinen, wie es hin und her kullerte.
Der braun-weiße Welpe bellte, um seine Schwester herbeizurufen. „Sieh mal, was ich gefunden habe“, sagte er zu ihr. „Lustig, da drüber liegen auch solch runde, bunte Dinger“, meinte Sternchen. Bärli schaute und schnupperte in die Richtung, in die seine Schwester mit der Schnauze zeigte. Er witterte einen Geruch, der ihn an den Hasenstall auf dem Bauernhof erinnerte. Plötzlich vernahmen die beiden Geschwister ein leises Jammern, das aus dem hohen Gras zu ihnen herüberdrang.
„Hast du das gehört?“, fragte Bärli seine Schwester. „Komm, wir schauen nach!“, meinte der kleine Kerl und stapfte entschlossen in die Richtung des Geräusches. Sternchen, die eher etwas vorsichtig war, folgte ihrem Bruder zaghaft. Bärli war schon ganz nahe dem Jammern, als seine Schwester plötzlich niesen musste. Schlagartig verstummte das Jammern und zwei große, lange Ohren kamen aus dem Gras zum Vorschein. Die beiden Hunde stoppten.
Das Gras teilte sich vor Bärli und er blickte in zwei große, braune, verweinte Augen. „Wer bist du? Warum weinst du?“, fragte Bärli. „Ich, ich“, seufzte das traurige Tier, „ich helfe dem Osterhasen. Ich bin neu dabei und darf die Ostereier zum ersten Mal für die Menschenkinder verstecken.“ Das Hasenmädchen wischte sich über seine nassen Augen. „Mein Korb hat ein Loch. Das habe ich erst gemerkt, als keine Ostereier mehr drin waren. Was mach ich jetzt bloß? Der Osterhase ist bestimmt sauer auf mich, wenn die Kinder an Ostern keine Eier bekommen. Sie sind alle so schön bunt bemalt“, schluchzte sie weiter.

„Weine bitte nicht“, versuchte Bärli sie zu beruhigen. „Wir helfen dir, die Eier zu suchen. Unterwegs haben wir einige solche runden, bunten Dinger gesehen. Das müssen sie sein.“ Das Hasenmädchen hörte auf zu weinen und schnäuzte sich kräftig die Nase. „Das ist aber lieb von euch“, freute sie sich. „Ich heiße übrigens Frieda und ihr?“. „Das ist Sternchen, meine Schwester, und ich heiße Bärli“, stellte der Aussie sich und seine Begleiterin vor. Dann hielten die beiden Hunde ihre Schnüffelnasen auf den Boden und fingen an zu suchen. Obwohl die beiden Aussies noch klein waren, konnten sie schon vortrefflich riechen.
Es dauerte nicht lange, da hatten Sternchen und Bärli schon etliche Ostereier gefunden. Frieda folgte ihnen und legte die bunten Eier in ihren Korb. Um die Ostereier nicht gleich wieder zu verlieren, hatte sie zuvor das Loch darin mit Moos zugestopft und den Korb zusätzlich mit großen Blättern ausgelegt. Damit nicht ein einziges Ei fehlte, zählte Frieda sorgfältig mit. „So, wir haben alle 20 Ostereier gefunden“, meinte das Hasenmädchen nach einer guten Weile zufrieden.
„Habt vielen Dank, ihr Lieben! Nun kann ich die Ostereier den Menschenkindern bringen. Sie werden sich sicher freuen und der Osterhase wird mit mir zufrieden sein. Dann darf ich bestimmt auch im nächsten Jahr beim Ostereier-Verteilen mithelfen. Nun muss ich schnellstens los. Auf Wiedersehen, ihr beiden, und nochmals vielen Dank.“ Schon hoppelte Frieda mit großen Sprüngen davon.
Bärli und seine Schwester hatten bei alledem ganz die Zeit vergessen, denn die Abendsonne stand schon tief am Himmel. Ihre Hundemama machte sich bestimmt Sorgen, wo die beiden geblieben waren. So machten sich die zwei auf den Heimweg. Müde trotteten sie nebeneinander her. Denn das Schnüffeln war zwar aufregend, aber auch furchtbar anstrengend. Mit letzter Kraft schleppten sich die Welpen nach Hause, auf den Bauernhof, wo sie todmüde ins Heu fielen.
Als Sternchen und Bärli erwachten, ging gerade die Sonne auf. Die beiden hatten bis zum nächsten Morgen geschlafen und sogar ihr Abendessen vergessen. „Na, ihr zwei Racker, ihr hattet gestern wohl einen anstrengenden Tag“, begrüßte sie ihre Mutter. Die beiden Geschwister reckten und streckten sich, als ihre Mama ihnen freundlich das Gesicht ableckte. „Heute habt ihr keinen Ausgang. Ihr müsst mir beim Hüten der Schafe helfen“, gab sie bekannt und trabte aus dem Stall in Richtung der Weide. Bärli und Sternchen krochen aus dem Heu und wollten ihrer Mama folgen. Da entdeckten sie am Fuße ihrer Schlafstätte zwei schöne, bunte Ostereier. Es war Ostersonntag und anscheinend war der Osterhase auch bei ihnen vorbeigehoppelt.
Wenn du weitere Abenteuer von Bärli lesen möchtest - zum Beispiel als Gutenachtgeschichte -, dann schau gerne von Zeit zu Zeit auf meinem Blog mit den Hundegeschichten für Kinder vorbei.